Rennbericht Europameisterschaft MTB Downhill Master 2011 Kranjska Gora

Am letzten Wochenende fand die diesjährige Europameisterschaft der Masters im Downhill in Kranjska Gora /Slowenien statt. (Rennbericht von Markus Bast)

Als wir am Donnerstag an der Rennstrecke ankamen, hatten wir noch Hoffnung, dass es vielleicht entgegen der Vorraussagen doch noch trocken bliebe, aber leider hatte der Wettergott kein Einsehen und lies es nachts regnen, so dass am Freitag, dem ersten Trainingstag, Schlammreifen angesagt waren. Die extrem steilen Eingangssteilstücke kurz nach dem Start waren durch sehr viele Wurzeln derart glatt, dass viele Fahrer große Probleme hatten überhaupt durch die ersten Schlüsselstellen zu kommen ohne eine Bodenprobe zu nehmen. Auch die darauffolgenden Streckenabschnitte mit offenen Wiesenanliegern, Waldpassagen und weiteren Steilstücken wurden durch den schlammigen Untergrund nicht einfacher. Den ersten Trainingstag konnte ich aber recht zufriedenstellend hinter mich bringen, ohne Sturz und zum Schluss standen auch die Linien. Samstags war vormittags Training angesagt und dann abends um 18 Uhr Seedingrun. Die letzten Trainingsabfahrten verliefen recht gut, ich fühlte mich wohl auf der Strecke und konnte mir dann zum Seedingrun mit einem fehlerlosen Lauf doch tatsächlich Platz 1 in meiner Klasse und gesamt drittschnellste Zeit des Tages erkämpfen. Ob das jetzt so gut war?




Mit der Bestzeit in die Nacht zu gehen erhöht den Druck nicht unwesentlich, noch dazu kam die sehr intelligente Aktion von mir, beim Duschen in meiner Tasche nach dem Shampoo zu suchen und voll in den Rasierer zu greifen und mir dabei ein schönes Stück Haut komplett vom Ringfinger abzuschneiden… Schon super, wie eine recht kleine Wunde Schmerzen verursachen kann, aber es war auszuhalten. Die Nacht war wie erwartet nicht ganz so entspannt, aber um 12 Uhr hieß es Finale – aber wenigstens wieder auf trockenem Boden..!

Direkt am Start merkte ich, dass ich nicht die nötige Ruhe hatte und etwas hektisch durch die ersten Steilpassagen rutschte – leider habe ich meine Nerven nicht mehr richtig in den Griff bekommen und in dem 2.ten großen Steilstück kam ich sogar von meiner Linie ab und musste zaubern um auf dem Rad zu bleiben! All die kleinen Fehler machten sich dann in der Zeit bemerkbar und obwohl ich im Gegensatz zum Samstag, wo ich schon 100 Meter vor dem Ziel aufgehört habe zu treten, alles im Schlusssprint gegeben habe – konnte ich mich nur um 1 sec. verbessern – Platz 2!

Nach anfänglicher Enttäuschung über die verpatzte Möglichkeit freute ich mich dann aber doch über den Vize-Europameister-Titel 2011!!