La Charly Gaul

Um 5:15 Uhr klingelt mein Wecker und ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass das Wetter zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Entschulding dienen kann, ins Bett zurückzukehren: Draußen ist es trocken und nur leicht bewölkt. Also sitze ich um 5:45 Uhr im Auto auf dem Weg ins etwa 200 km entfernte Echternach/Luxemburg.
30 km vor Echternach setzt dann so heftiger Regen ein, dass ich den Scheibenwischer auf höchster Stufe betreiben muss. Um 7:45 Uhr komme ich an und begebe mich mit Überschuhen, Weste und Ärmlingen bekleidet zur Registrierung. Zum Start um 9:00 Uhr vom Marktplatz regnet es immer noch moderat.

Schon nach 5 km geht es in die 1. Steigung in der kleinen Luxemburgischen Schweiz. Es sollen noch 11 weitere Cotes auf der 157 km langen Runde folgen. Am Ende der 1. langen Abfahrt erwische ich eine gut funktionierende, gleichmäßig rollende Gruppe und bis Kilometer 55 läuft abgesehen von gelegentlichen Schauern alles perfekt.
Dann stürzt weiter vorn ein Fahrer, als wir hinter der Kuppe der 4. Cote gerade wieder Fahrt aufnehmen. Die beiden Fahrer vor mir stürzen ebenfalls und auch ich kann weder ausweichen noch schnell genug abbremsen, so dass ich unsanft über den Lenker absteige. Fazit: Ein aufgeschlagenes Knie und eine Schreckminute, nach der ich aber weiterfahren kann. 2 km weiter kommt die erste Verpflegung und ich gönne mir auf den Schock ein Stückchen Kuchen. Meine Gruppe ist weg und auf der Strecke ist so weit das Auge reicht kein Radfahrer zu sehen. Also fahre ich allein weiter bis ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit eine anderen Gruppe anschließe, die von hinten heranrollt. Nach einer Fahrzeit von 5:30 h erreiche ich schließlich erschöpft und durchnässt das Ziel auf dem Marktplatz von Echternach.

+ Organisation/Streckensicherung
+ landschaftlich schöne Streckenführung
+ moderates Startgeld EUR 25,-
+ Verpflegung
– Wetter
– Viele Stürze/Unfälle